Lied der Johannistaler

Kopie des Lobliedes der Johannistaler, das anlässlich des Besuchs von Prinz Friedrich August, dem späteren sächsischen König Friedrich August II., im Johannistal entstand.

Der nachfolgendeText wurde diesem Original von 1834 entnommen.

Das Lied der Johannistaler
Das Lied der Johannistaler

Froh begrüßen wir Dich in den Umschattungen

Uns’res Thales, o Fürst! Höre der Feiernden

Glückwunsch, welchen die Liebe,

Dem begeisterten Herzen lehrt.

Was dem Throne Du bist, was für das Vaterland

Du im Sturme der Zeit schützend und hehr vollbracht,

Das erzähle der Nachwelt

Deines Waltens Erinnerung !

Hier im friedlichen Thal nahen die Gärten Dir

Als dem Freund der Natur, ehrend den Fürstensoh

Der im Purpur des Thrones,

Freund und Kenner der Pflanzenwelt,

Zu der Mutter Natur tiefsten Geheimnissen

Als Geweihter den Blick höheren Forschens lenkt

Und in Gärten und Fluren

Ihrer Schöpfung Zauber folgt.

Sei uns herzlich gegrüßt, Fürstin, Bavarien

Warst Du Huldin; es nennt Mutter Saxonia

Dich, und Jubel und Freude

Schallt, wo segnend und mild Du weilst !

Seid uns beide gegrüßt hier in Lindenstadt

Stillen Gärten! zwar ist minder hier schön die Flur

Als Nymphenburg´s Auen,

Als am spiegelnden Tegern-See,

Zwar benetzt sie kein Strom, Berge beschatten hier

Nicht die Ufer, es grünt hier nicht der Rebenberg,

Der den freundlichen Elbstrom

Und Dein Pillnitz verherrlichet.

Was als Gärten Ihr seht, öde war`s jüngst und wüst,

Todten Sandes Gefild, nur den vereinten Müh`n

Sprossen Sträucher und Bäume

Und die Rebe des Vaterland´s.

Nehmt Erhab’ne den Kranz unserer Blumen, ihn

Wand die Ehrfurcht, mit ihm spreche der Wunsch sich aus :

„Dass der Herrscher im Himmel,

„Das der König der Könige

„Sachsens König und Euch mächtig mit Vaterhuld

„Segne, schütze; Sein Blick schirme das Vaterhaus

„Aller Sachsen, in Seinem

„Glück ist glücklich das Vaterland!

Seht das Bäumchen, es wird wachsen der späten Zeit

Wenn Du, Fürstin, es mit gütiger Mutterhand

Itzt der Erde vertrau’n und

Deinen Segen ihm geben willst!

Später Enkel Gedeih’n sehe der Lindenbaum

Nach Jahrhunderten einst;  dass ihn die Nachwelt auch

Feiernd nenn, so spende

Deinen Namen, MARIA, ihm ! …..