Ein ganz besonderer Tag im Johannistal
Man könnte sagen „ Alle Jahr wieder“ feiern wir Johannistaler unser Kinder- und Sommerfest um die Tage des 24. Juni, dem Johannistag. Natürlich ist dieses Fest mit seiner Ursprünglichkeit und mit der Geschichte der Stadt Leipzig verbunden. Diese Sommerfeste sind bekanntlich in vielen Vereinen in ihren jährlichen Terminkalendern verankert. Doch in diesem Jahr war das Sommerfest ein besonderer Höhepunkt im Vereinsleben des KGV Johannistal 1832.
Schauen wir kurz einmal in das Jahr 2002 zurück. Aus Anlass des 150. Todestages von Dr. Moritz Seeburg, dem Begründer der Gärten im Johannistal, wurden den drei Linden, welche die Kleingärtnern in den letzten Jahren pflanzten, wieder ihre Namen gegeben, die sie bereits vor nunmehr über 180 Jahren erhielten. Das war eine Idee der Gartenfreunde Michael Schlachter und Winfried Heydel. Die erneute Lindenweihe offenbarte jedoch eine historische Tatsache. Denn eine Linde fehlt mindestens noch. Das ist jene Linde, die den Berichten folgend die Prinzgemahlin Marie mit eigener Hand vor 180 Jahren gesetzt hatte.
Inzwischen sind 10 Jahre vergangen. Im Herbst 2012 konnte eine vierte Linde gepflanzt werden. Am Eröffnungstage des Johannis- und Kinderfestes des Vereins, am 21.6.2013, erhielt diese Linde feierlich ihren Namen. Nun heißt sie, wie vor 180 Jahren, „Marienlinde“. An diesem sonnigen Tag konnten wir unseren Vorsitzenden des Stadtverbandes der Kleingärtner Leipzig, Gartenfreund Robby Müller, herzlich begrüßen. Er enthüllte die hölzerne Stele mit dem Namenszug. Ein Enkel von Vereinsmitgliedern begoss die Linde mit Wasser, das man ruhig „Weihwasser“ nennen darf, ohne mit den Religionsgemeinschaften in Diskussionen zu kommen.
Diesen Auftakt des Sommerfestes nutzte der Vorstand gleichzeitig dazu, langjährige und verdienstvolle Gartenfreunde des Vereins mit kleinen Präsenten zu ehren. Anschließend wurde das Sommerfest als eröffnet erklärt. Man traf sich in kleinen und größeren Gruppen zusammen, klönte und diskutierte über alles und die Welt und die vergangenen Jahre. Und stellten fest, ja, wir haben etwas erreicht und gewonnen – und zwar viele junge neue Vereinsmitglieder. Wir haben keinen „Leerstand“!
Zum Kinderfest am Sonnabend kamen unsere Jüngsten natürlich voll auf ihre Kosten, denn eine Tradition gibt es im Johannistal, die Kinder zuerst. Bei den verschiedenen Spielen und auch beim Schminken, der Hüpfburg und dem „Zauber-Clown“ war ihre Begeisterung allgegenwärtig. Genauso wie es die Initiatoren vor 180 Jahren wollten, so haben wir es als Auftrag betrachtet und weitergeführt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Betreuer und Organisatoren des Festes.
Da wir mit unserem Johannismännchen immer eine „Sonderstellung“ einnehmen, war auch das Festwochenende noch nicht vorüber. Am Montag, dem eigentlichen Johannistag, waren wir traditionell zu Gast am Marienbrunnen und natürlich bei unseren Freunden der Tagesbetreuung des Diakonischen Werkes am Freitag und auch am Dienstag. Ein umfangreiches Programm für das kleine Johannismännchen mit einer so langen – fast 600 jährigen Geschichte.
Wir, die Alten tragen doch die Geschichte weiter und tun das gern, es ist ein Stück von uns!